Die schönsten Städte an der Elbe
Fluss im Herzen Europas
Die Elbe ist ein Fluss im Herzen von Europa. Von der Quelle im Siebengebirge bis zur Mündung in die Nordsee durchquert sie die Länder Tschechien und Deutschland. Viele reizvolle und geschichtsträchtige Orte liegen an ihrem Lauf und warten nur darauf, von dir entdeckt zu werden.
Wo liegt die Quelle der Elbe?
Die Quelle der Elbe befindet sich im Riesengebirge im nördlichen Tschechien. Hier, nahe dem höchsten Gipfel des Gebirges, der Schneekoppe, befinden sich auf 1386 Meter die sogenannten Elbwiesen (Labská louka). Das Schutz- und Quellgebiet ist Ausgangspunkt ihrer langen Reise, die erst nach 1094 Kilometer in der Nordsee enden wird. Den Ausgangspunkt der Reise ziert eine Tafel mit den 26 größten Städten am Lauf der Elbe. Die ersten Stationen des Fluss sind der Skiort Spindlermühle, Vrchlabí (Hohenelbe), Dvůr Králové nad Labem (Königinhof an der Elbe) und Hradec Králové (Königgrätz). Bei Pardubitz vollzieht der Fluss, der bis dahin nur Richtung Süden geflossen ist, eine Drehungen nach Westen. Ab Brandýs nad Labem-Stará Boleslav (Brandeis an der Elbe-Altbunzlau) vollzieht das Gewässer dann einen weiteren Richtungswechsel nach Norden bis zur deutschen Grenze.
Die Vereinigung mit der Moldau
In Melnik trifft der Fluss auf die Moldau, die kurz zuvor noch durch die tschechische Hauptstadt Prag geflossen war. Sie ist zugleich auch der größte und wasserreichste Nebenfluss der Elbe. Doch obwohl die Moldau im Vergleich zur Elbe einen längeren Weg hinter sich hat, heißt der Strom fortan Elbe. Weiter geht es für den jungen Fluß durch das mit Burgen reich gesegnete Tschechien. In Litoměřice (Leitmeritz) fließt ihr die Eger zu. Der 316 Kilometer lange Fluss entspringt im Fichtelgebirge in Franken, wechselt dann aber die Landesgrenze. In Tschechien entwässert der Strom die Südseite des Erzgebirges.
Kurz vor der Grenze zu Deutschland, bei Tetschen-Bodenbach, wartet schließlich das Elbsandsteingebirge. Das bis zu 723 Meter hohe Mittelgebirge ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer und Kletterer. Das Elbsandsteingebirge ist eine geologische Störungszone, in der es immer wieder zu Verwerfungen kam. Zwischen dem harten kristallinen Erzgebirge im Westen und dem Lausitzer Granitmassiv im Osten bot sich hier für die Elbe eine Möglichkeit, über das Gebirge zu gelangen. Der Fluss trug den weichen Sandstein mit der Zeit ab und formte das imposante Elbtal mit den bekannten Standsteinstehlen.
Durch den Freistaat Sachsen
In Sachsen begrüßt den Besucher zunächst die Basteibrücke, eine markante Felsbrücke mit Aussichtsplattform an der Elbe. Vorbei an Pirna, zu Fuße von Schloss Sonnenstein geht es weiter zu den historischen Raddampfern auf dem Fluss nach Dresden. Das Elbflorenz von August des Starken glänzt mit den Türmen der Frauenkirche, Hausmannsturm, Kreuzkirche und dem Rathausturm. Das Elbtal bei Dresden ist auch bekannt für seinen Weinanbau. Kenner wissen die Weine von Schloss Wackerbart zu schätzen. Doch hinter Dresden wartet mit Meißen bereits das nächste Highlight. Die frühere Mark Meißen gilt als Wiege des Königreichs Sachsen. Von der Albrechtsburg regierten die Wettiner Grafen über das umliegende Land. Ab 1710 wurde im ersten Schloss Deutschlands das sogenannte weiße Gold produziert. Bis man in Sachsen die Rezeptur zur Herstellung von Porzellan entschlüsselte, musste es über Jahrhunderte teuer aus China importiert werden. Vorbei an Riesa mit ihrer bekannten Teigwarenfabrik, geht es nach Torgau. Die Stadt der Reformation und Renaissance liegt zu Fuße von Schloss Hartenfels. Das Schloss schmückt sich mit dem Wendelstein, einem reich verzierten Treppenturm.
Sachsen-Anhalt – Wiege der Reformation
Bevor die Elbe Station in Wittenberg macht, fließt ihr der Nebenfluss Schwarz Elster zu. Wittenberg ist neben Mansfeld und Eisleben die dritte Lutherstadt in Deutschland. An die Tür der Schlosskirche schlug der Reformator Martin Luther seine 95 Thesen. Darin sprach er sich gegen den Missbrauch und den Handel von Ablassbriefen der Katholischen Kirche aus. Das ehemalige Wohnhaus Luthers in der Altstadt wurde zum Museum umgebaut und erzählt von seinem Leben und Wirken.
Dessau-Roßlau besteht seit 2007 aus zwei Städten. Das am Südufer der Elbe gelegenen Dessau sowie Roßlau am Nordufer. Dazwischen fließt die Elbe und mündet ihr großer Nebenfluss, die Mulde (aus dem Zusammenfluss der Zwickauer Mulde und Freiberger Mulde). Bekannt geworden ist insbesondere Dessau und zwar durch den Flugzeugbauer Hugo Junkers. Junkers entwickelte 1915 als erstes Flugzeuge aus gewelltem Metall, die eine deutlich höhere Stabilität aufwiesen als vergleichbare Modelle jener Zeit. Seine Fluggesellschaft Junkers Luftverkehr AG wurde im Jahr 1926 auf Drängen des Reichsverkehrsministeriums mit der Deutschen Aero Lloyd zur Deutschen Luft Hansa AG (heute Lufthansa) fusioniert. Vielen ist Dessau aber auch durch den Architekturstil Bauhaus bekannt. Zu sehen sind heute viele der damaligen Modelle im hiesigen Technikmuseum Hugo Junkers.
Von Schönebeck in die Landeshauptstadt Magdeburg
Gleich hinter Dessau findet sich die Schifferstadt Aken gegründet von Albrecht dem Bären. Hinter der Stadt mündet der Fluss Saale nach 413 Kilometer in die Elbe. Kurz vor der Landeshauptstadt Magdeburg liegt die alte Salzstadt Schönebeck. Der Kurort beherbergt das älteste Soleheilbad Deutschlands. Es liegt im Stadtteil Bad Salzelmen und beherbergt ein für Kur-Zwecke erbautes Gradierwerk aus Holz.
Magdeburg wurde bereits im Jahr 805 urkundlich erwähnt, ist also bereits über 1.200 Jahre alt. Die Hansestadt wird auch als Ottostadt bezeichnet. Otto I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gründete hier 868 das Erzbistum Magdeburg. Das Wahrzeichen der Stadt, der Magdeburger Dom, zeugt von dessen Bedeutung. Durch seine gute Lage an der Elbe, dem Mittellandkanal (MLK) sowie dem Elbe-Havel-Kanal ist die Stadt Wirtschaftsstandort für viele Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau. Ein bedeutender Sohn der Stadt war Otto von Guericke, Begründer der Vakuumtechnik. Seine Erfindung, die Schwengelpumpe, war alsbald im Stadtbild jeder deutschen Stadt zu finden. Die Universität Magdeburg trägt als Würdigung seinen Namen.
Tangermünde – Ein Traum von einer Backstein-Altstadt
Die Hansestadt Tangermünde ist zweifelsohne ein Highlight mittelalterlicher Backsteinkunst. Die prächtige und zugleich imposante Stadtmauer am Ufer der Elbe verfügt über gut erhaltene Stadttore. An die Wehranlage schmiegt sich flussabwärts die Burg von Tangermünde. Sie wurde bereits im Jahr 925 von askanischen Markgrafen erreicht. Im 14. Jahrhundert zog Kaiser Karl IV. hierher. Das Rathaus von Tangermünde am Markt, stammt aus dem Jahr 1430 und ist ein weiteres Highlight der Stadt. Es verfügt über eine spätgotische Schauwand und ist ein prächtiges Zeugnis der Backsteingotik.
Die Hansestädte Havelberg und Wittenberge
An der Mündung des Fluss Havel in die Elbe liegt die Stadt Havelberg. Der Havelberg Dom Sankt Marien wurde bereits im Jahr 946 von König Otto I. gegründet. Er befindet sich auf einer Anhöhe oberhalb der Altstadt-Insel, deren Gebäude aufwändig restauriert wurden. Sehenswert ist auch das neue Ausstellungshaus “Haus der Flüsse” des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Wittenberge liegt in der Prignitz im Bundesland Brandenburg. Die Stadt entwickelte sich durch die günstige Bahnanbindung auf halber Strecke zwischen den Großstädten Hamburg und Berlin sowie den Elbhafen zum bedeutenden Wirtschaftsstandort. In der Folge siedelten sich Eisenbahnausbesserungswerke sowie Nähmaschinenwerke hier an. Vom Wohlstand der alten Hansestadt zeugt auch das prächtige Rathaus Wittenberge aus Sandstein aus dem Jahr 1914. Der ICE Haltepunkt und die neue Autobahn A14 machen die Stadt auch heute für Unternehmen attraktiv. Weiter flussabwärts an der Festungsstadt Dömitz fließt die Elde in den großen Strom. Die Elde ist mit 208 Kilometern der längste Fluss in Mecklenburg-Vorpommern und entwässert die Seen an der Müritz. Kurz darauf passiert der Elbstrom Schloss Bleckede in Niedersachsen.
Die Schifferstadt Lauenburg
Von den Dänen im Jahr 1209 gegründet, befindet sich die Schifferstadt Lauenburg am Dreiländereck Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Verkehrsgünstig gelegen, liegt die Stadt an der Kreuzung dreier Wasserstraßen. Von Norden her führt der Elbe-Lübeck-Kanal bis an die Elbe bei Lauenburg heran. Von dort aus können Schiffe in den Elbe-Seitenkanal einfahren, der den Mittellandkanal bei Wolfsburg verbindet. Zur Zeit der Hanse gelangte das Salz, das weiße Gold aus der Saline in Lüneburg, per Lastkahn über die Ilmenau, Lauenburg und den Stecknitzkanal bis nach Lübeck. Von dort wurde es per Segelschiff über Ostsee und Nordsee transportiert.
Hamburg – Das Tor zur Welt
Ab den Elbbrücken wird der Strom zu einem Tidegewässer. Der Fluss ist als den Gezeiten des Meeres unterworfen. Fortan liegen die Höhenunterschiede zwischen Ebbe und Flut im Mittel bei 3,66 Meter. Früher teilte sich das Gewässer in Hamburg in viele Nebenarme. Geblieben sind die beiden großen Elbarme Süderelbe und Norderelbe. Die Dove Elbe in den Vierlanden, wurde hingegen des Großteils ihres Elbwassers beraubt und eingedeicht. Zwischen den beiden Elb-Armen, liegt Hamburgs Elbinsel Wilhelmsburg. Die Elbinsel wurde erstmals vom Harburger Hafen am Schloss Harburg im Jahre 1877 mit einer Elbbrücke erschlossen. Die Hansestadt markiert zugleich den größten Ort auf der Reise zur Nordsee. Auch der Elbezufluss Alster, findet am Hamburger Baumwall den Weg in den Strom. Vorbei geht es an der Silhouette der Millionenstadt mit ihren Kirchtürmen und Containerbrücken. Hinter dem Airbuswerk in Finkenwerder nimmt die Breite der Elbe deutlich zu. Von 2 Kilometer am Este Sperrwerk bis zu 17 Kilometer an der Mündung.
Vom Alten Land nach Brunsbüttel
Südlich schmiegt sich das Alte Land an den Fluss. Das fruchtbare Land wurde im 12. Jahrhundert von Wasser-Baumeistern aus den Niederlanden trocken gelegt. Das so gewonnene Land nannte man in der Folge “Das Alte Land”. Im größten Obstanbaugebiet Deutschlands. Mehr als 10 Millionen Apfelbäume, Kirschbäume, Birnenbäume und Zwetschgenbäume werden hier kultiviert. Mit 90 Prozent dominieren jedoch Apfelbäume mit einer 10,50 Hektar großen Anbaufläche. Im Frühling lockt die Kirschblüte viele Touristen in die Region mit ihren alten Fachwerkhäusern. Weiter flussabwärts wird am Nordufer ein bekanntes Bauwerk sichtbar. In Brunsbüttel können Schiffe seit dem Jahr 1895 in den Nord-Ostsee-Kanal fahren. Die 98,26 Kilometer lange Abkürzung erspart Schiffen den Umweg um Dänemark und somit 260 Seemeilen. Durch die Schleuse in Kiel Holtenau gelangen sie dann schließlich in die Ostsee.
Die Mündung der Elbe in die Nordsee
Bevor die Elbe in die Nordsee mündet, fließt Ihr der letzte große Nebenfluss zu. In nur 60 Meter Höhe entspringt die Oste nahe Tostedt im Landkreis Harburg. Nach 160 Kilometern mündet die Oste nahe dem Städtchen Belum in den Elbstrom. Zuletzt macht die Elbe noch Station in Cuxhaven. Das ehemalige Seebad Ritzebüttel gehörte zwischen 1394 und 1937 zu Hamburg. Viele Auswanderer emigrierten vom dortigen Amerikahafen in die USA um einen Neuanfang zu wagen. Die Kugelbake in Cuxhaven markiert als Seezeichen den Übergang der Elbe in die Nordsee. Wenn Schiffe die Grenze zwischen der Kugelbake und Friedrichskoog am gegenüberliegenden Ufer passieren, betreten Sie die sogenannte Außenelbe.
Land der Gezeiten – Die Außenelbe
Dieser Bereich gehört zum Wattenmeer, einem Gebiet, das stark von den Gezeiten geprägt ist. Bei Ebbe zieht sich das Wasser durch die Kraft des Mondes zurück. Zurück bleibt das Watt, der Grund der Nordsee. Früher war die Außenelbe mit ihren Untiefen bei Seefahrer berühmt berüchtigt. Stürme, Gezeiten und Untiefen waren eine ständige Gefahr. Experten gehen davon aus, dass nicht weniger als 2.000 Schiffswracks in der Elbmündung liegen sollen. Um die Einfahrt in den Hamburger Hafen sicherer zu machen, wurden ab 1450 hölzerne Tonnen in die Elbe platziert. An beschwerten Ketten markierte sie so den sicheren Weg in die Hansestadt. Bis heute gehört ein Teil der Außenelbe zur Stadt Hamburg. Im Hamburger Wattenmeer liegen die Inseln Scharhörn, Nigehörn und Neuwerk. Der Leuchtturm auf Neuwerk wurde im Jahr 1310 aus Backstein errichtet und ist somit das älteste Gebäude Hamburgs.
Fragen zur Elbe
Wie groß ist das Einzugsgebiet der Elbe?
Das Einzugsgebiet des Stromes ist rund 148.300 km² und somit das viertgrößte in ganz Europa.
Wie lang ist die Elbe?
Der Lauf der Elbe von der Quelle bei Spindlermühle bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven ist rund 1094 Kilometer lang. In Deutschland entfallen hiervon 727 Kilometer.
Wie tief ist die Elbe?
Die tiefste Stelle der Elbe liegt bei Lühe und Övelgönne und beträgt 19 Meter. Hier wurde die Fahrrinne künstlich vertieft, so dass auch Schiffe mit einem großen Tiefgang in den Hamburger Hafen einlaufen können.
Wie breit ist die Elbe?
Kurz hinter dem Mühlenberger Loch in Hamburg wächst die Breite der Elbe auf 2 Kilometer an. An der Mündungsstelle zwischen Cuxhaven und Friedrichskoog sind es dann jedoch bereits 17 Kilometer.
Die drei Abschnitte der Elbe
Oberelbe – Zwischen der Quelle im Siebengebirge und der Stadt Meißen in Sachsen ist die Elbe ein Mittelgebirgsfluss. Durch das hohe Gefälle erhöht sich seine Fließgeschwindigkeit.
Mittelelbe – Ab der sächsischen Stadt Riesa wechselt der Fluss seinen Charakter. Er wird zu einem Tieflandfluss oder Flachlandstrom, der sich mäandernd durch die Landschaft schlängelt. Ab Brandenburg an der Havel fließt der Fluss in das Elbe-Urstromtal. Dieser Teil wurde in der Weichseleiszeit, der letzten Eiszeit, vor rund 10.000 bis 115.000 Jahren geformt. Als das schmelzende Inlandeis aus Skandinavien zurück wich, bahnten sich die Wassermassen ihren Weg durch das norddeutsche Tiefland hin zur Nordsee. Zurück blieb das Elbe-Urstromtal. Es erstreckt sich auf einer Länge von 300 Kilometer von Genthin in Sachsen-Anhalt bis zur Mündung in die Nordsee.
Unterelbe – Der letzte Abschnitt der Elbe zwischen Geesthacht und Cuxhaven wird auch als Unterelbe bezeichnet. Hier wird der Lauf der Elbe immer breiter. Von 2 Kilometer bei Hamburg bis zu 17 Kilometer bei der Mündung in die Nordsee nahe Cuxhaven. Den Gezeiten der Nordsee unterworfen beträgt der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut rund 3 Meter. Die Elbe wird hierdurch zu einem Tidengewässer, verändert also ihren Wasserstand je nach Niedrig- oder Hochwasser. Durch die Nähe zum Meer durchmischt sich das Süßwasser mehr und mehr mit Salzwasser. Ihre Trichtermündung oder Ästuar ist typisch für die Flüsse, die zur Nordsee und dem Atlantik verlaufen. So weisen die Weser, Themse in England oder die Garonne in Frankreich eine ähnliche Form auf.
Außenelbe – Das Gebiet hinter der Kugelbake in Cuxhaven und Friedrichskoog am gegenüberliegenden Ufer nennt man Außenelbe. Es ist Teil des Nationalpark Wattenmeer und wird stark von Gezeiten geprägt.