Die Schifferstadt Lauenburg – Warum hier der Stecknitzkanal begann
Das Städtchen Lauenburg (Elbe) liegt am südöstlichen Zipfel des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Der Ort an der Elbe ist zugleich Namensgeber des Kreis Herzogtum Lauenburg. Das Herzogtum gehört seinerseits zur Metropolregion Hamburg.
Ein Drehkreuz für Wasserstraßen
Die Schifferstadt Lauenburg liegt am Dreiländereck Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Verkehrsgünstig an der Elbe gelegen, befindet sich der Ort an der Kreuzung dreier Wasserstraßen. Von Norden her führt der Elbe-Lübeck-Kanal (1895-1900) bis an die Elbe bei Lauenburg heran. Von dort aus können Schiffe direkt in den gegenüberliegenden Elbe-Seitenkanal (1968 bis 1976) einfahren, der den Mittellandkanal bei Wolfsburg verbindet. Seit 1951 überquert eine 517 Meter lange Straßen- und Eisenbahnbrücke den Fluss Elbe. Sie dient als Ersatz für die im 2. Weltkrieg zerstörte Eisenbahnbrücke von 1878.
Von der Polabenburg zur Lauenburg
Die Lauenburg wurde 1182 von Bernhard von Sachsen errichtet. Der Platz am Urstromtal der Elbe eignete sich gut für den Bau einer Burg. Denn hier erhebt sich das Gebiet am Fluss bis auf 68 Meter Höhe und war darum gut zu verteidigen. Ursprünglich hieß die Burg „Polabenburg“ nach dem hier siedelnden, westslawischen Stamm der Polaben. Der Name „labe“ entstammt dem Altslawisch und bedeutet „Elbe“. Auf dem Schlossberg finden sich heute noch die Überreste des Lauenburger Schlosses. Während des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1656 wurde es leider durch Beschuss der kaiserlichen Artillerie zerstört. Vom Schloss übrig geblieben ist einzig der Turm der Wehranlage.
Einmal im Jahr wird in der Stadt das Schipperhöge gefeiert, das Fest der Schifferbrüderschaft von Lauenburg.
Die Stadt der Schiffer
Die Stadt Lauenburg zu Füßen der Burg wurde hingegen im Jahr 1209 vom dänischen König Knut VI. gegründet. Die sehenswerte Altstadt von Lauenburg ist geprägt von vielen Fachwerkhäusern. Im Zentrum steht die Maria-Magdalenen-Kirche, die etwa um das Jahr 1220 gegründet wurde. Sie stellt ein bedeutsames Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert dar. Vierzig Jahre darauf erhielt Lauenburg seine Stadtrechte. In der Stadt am Elbstrom lebten über die Jahrhunderte viele Schiffer und Schiff Angehörige. Hieraus entstand die Schifferbrüderschaft von 1635, die bis heute besteht. Mit ihrem Geld werden Hinterbliebene ehemaliger Mitglieder versorgt. Einmal im Jahr wird in der Stadt auch das Fest der Schipperhöge gefeiert. Ein Relikt der Schiffer ist der ehemalige Raddampfer Kaiser Wilhelm. Er wurde im Jahr 1899 in Dresden gefertigt und liegt im Lauenburger Elbschifffahrt Museum e.V. vor Anker.
Sehenswertes in Lauenburg
- Turm der ehemaligen Lauenburg
- Palmschleuse
- Lauenburger Elbbrücke
- Maria-Magdalenen-Kirche
- Künstlerhaus Lauenburg
- Fürstengarten
- Historische Grotte
- Lauenburger Elbschifffahrt Museum e.V.
Salz aus Lüneburg für Lübeck
Im Mittelalter war die Stadt am Ufer der Elbe ein wichtiger Handelspunkt. Das Salz aus der südlich gelegenen Saline in Lüneburg wurde per Lastkahn über die Ilmenau transportiert. Kurz vor Lauenburg liegt die Mündung der Ilmenau in die Elbe. Von hier aus konnte das weiße Gold weiter durch den Stecknitz-Kanal bis ins nördliche Lübeck transportiert werden. Die alte Palmschleuse, die älteste noch erhaltene Kesselschleuse des Landes, zeugt noch von dieser Zeit. Von Lübeck aus wurde das Salz dann per Segelschiff über die Ostsee und Nordsee zu entfernteren Zielen transportiert. Dort wurde die Handelsware schon sehnlichst erwartet, war doch das Salzen von Waren die einzige Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen.
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