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Burgen & Schlösser an der ElbeKirchen & KlösterMuseen & Ausstellungen

Albrechtsburg Meissen – Wie kam es zur Entdeckung des Porzellan? Erstes Schloss in Deutschland

Auf einer Anhöhe hoch über dem Fluss Elbe erhebt sich seit dem Jahr 929 die Albrechtsburg. Der Stammsitz der Markgrafen von Meißen gilt als Wiege von Sachsen. Zugleich ist es aber auch das religiöse Zentrum des Freistaat. Später wurde hier die erste deutsche Porzellan-Manufaktur gegründet, die heute als Meissner Porzellan weltberühmt ist.

Eine erste Burg entsteht

Schon zu Beginn der Bronzezeit war die Anhöhe über der Elbe von Menschen besiedelt. Zu jener Zeit stellte das Gebiet die Grenze der beiden Siedlungsgebiete der Germanen und der Slawen dar. Mit dem Zuzug weiterer Siedler aus dem Heiligen Römischen Reich, kam es in der Folge zu häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Nachdem der Sachsenherzog Heinrich I. die dortigen Westslawen (Sorben) bezwang und ihre Burg Gana zerstörten ließ, errichtete man eine eigene Befestigung.

   

Die Anhöhe war gut zu verteidigen und bot einen weiten Blick über den Fluss. Der damalige Geschichtsschreiber und Bischof Thietmar von Merseburg nannte die neuen Anlage Burg „Misni“. Es handelte sich um einen hölzerne Ringmauer auf einer waldigen Anhöhe, mit einem Graben davor. Das heutige, spätgotische Schloss geht allerdings auf einen Umbau der Burg in den Jahren 1471 bis 1524 zurück. Somit ist die Albrechtsburg eine der ältesten Festung in Sachsen. Nur Schloss Altenburg und Burg Mildenstein sind ähnlich alt.

Die Albrechtsburg war das erste Schloss in DeutschlandErbaut 1471 bis 1524

Die Markgrafschaft von Sachsen wird gegründet

Der Stiftungsurkunde des Erzbistums Magdeburg ist für das Jahr 965 die Gründung der Markgrafschaft von Sachsen zu entnehmen. Zugleich handelt es sich um die Geburtsstunde des Land Sachsen. Die ersten Markgrafen waren Wigbert, Gunter von Merseburg sowie Wigger I. Zeitgleich entstand ab dem Jahr 968 das Bistum von Meißen mit einer kleinen Kapelle an der Südostseite der Burg. Hieraus sollte sich im Spätmittelalter das reichsfreie Hochstift Meissen entwickeln. In diesem regierte der Bischof vom Dom Schloss aus über ein eigenes Gebiet wie ein geistlicher Fürst.

   

Erste deutsche Siedler ließen sich in der Folge zu Füßen des Burgbergs nieder und so entstand der Ort Meißen. Eine kleine Bucht mit einem Hafen sorgte für zusätzliche Handels Impulse. Mit Meißen als Zentrum dehnte sich die Markgrafschaft bis ins südliche Erzgebirge und dem Fluss Neiße im Osten aus. Ab dem Jahr 1125 fiel Sachsen mit der Belehnung durch Kaiser Heinrich V. an das Haus Wettin. Mit der Leipziger Erbteilung 1485 fand die Expansion Sachsens schließlich ein Ende. Die beiden Söhne Ernst und Albrecht formten in der Folge das neue Ernestinische sowie das Albertinische Sachsen.

Meissner Löwe
Meissner Löwe
Seit dem Jahr 1265 ziert der schwarze Meissner Löwe auf goldenen Grund und roter Zunge das Wappen der Wettiner. Das auch als Markmeißnische Löwe bekannte Tier, nimmt einen Sonderstatus ein, da es eines der wenige Wappentiere in der Heraldik ist, dass einen eigenen Namen hat. Seit her tragen viele Regionen und Städte den Löwen aus Meissen in ihrem Wappen. So der Erzgebirgskreis, Nordsachsen, Mittelsachsen, Leipzig, Borna, Chemnitz oder Dresden, um nur einige zu nennen.

Das Schloss wurde im Jahr 1676 nach seinem Erbauer und Herrscher auf „Albrechtsburg“ getauft.

 

Der Dom zu Meissen

Der Burgberg mit dem Dom ist ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Besonders zur blauen Stunde entfaltet die Anlage mit ihren vielen Baustilen ihren vollen Reiz. Das Innere beherbergt die Begräbnisstätte der wettinischen Fürsten sowie viele weitere Kostbarkeiten. Geweiht wurde der Kirchenbau den beiden Heiligen St. Johannis und St. Donatus. Mit der Schaffung des Bistums begann man auch das Gotteshaus zu vergrößern. So entstand in den Jahren 1006 bis 1073 eine viertürmige Basilika im romanischen Stil. Doch bereits mit dem Einzug der Gotik fing man an, den Dom neu zu errichten (1260). Mit viel Liebe zum Detail wurden 1410 die letzten Arbeiten an der siebenjochigen Hallenkirche abgeschlossen.

Für den Markgraf Friedrich den Streitbaren ließen die Bauherren 1425 die Fürstenkapelle für die Beisetzung der Wettiner erbauen. Die heute sichtbaren Türme blieben jedoch Jahrhunderte lange unvollendet. Erst durch die Arbeit des Architekten Carl Schäfer wurden diese zwischen 1903 und 1910 in der Sprache der Neugotik fertig gestellt.

„Der Dom … hat aus mehreren Ursachen äußerlich nichts Anziehendes, inwendig aber ist es das schlankste, schönste aller Gebäude jener Zeit, die ich kenne.“ Goethe 1813 über den Dom

   

Lucas Cranach im Dom Museum

Im Meissner Dom findest Du auch das Dom Museum. Neben der Ausstellung zur fast 1000jährigen Geschichte des Kirchenbau, befindet sich hier auch eine große Sammlung von Gemälden der Meister Lucas Cranach des Älteren sowie seines Sohnes Lucas Cranach dem Jüngeren. Doch auch die Lettner und der Kreuzaltar im Dom selber werden Lucas Cranach d. Ä. zugeschrieben. Kunst-Interessierten empfehle ich hier das Cranach Digital Archiv mit allen Werken der Künstler. Der Bau des Doms zog viele weitere Meister ihres Fachs magisch an. So finden sich auch Arbeiten der sogenannten „Naumburger Meister“ wieder. Zwischen 1250-1270 schufen sie viele Figuren, Kapitelle und Schlusssteine. Um einen zentralen Garten legt sich der Kreuzgang mit seinen breiten Arkaden an. Mit ihm verband man die biblische Beschreibung des Garten Eden.

Daten zum Meissner Dom und Schloss:

  • 968 – Bau der ersten Kapelle
  • 1006 – 1073 Bau der romanischen Basilika
  • 1260 – 1425 Bau des gotischen Dom
  • 1471 bis 1524 Umbau der Burg zum Wohnschloss
  • 1903 – 1910 Fertigstellung der beiden neugotischen Türme
  • Höhe des Hauptschiff: 17,80 Meter
  • Länge des Hauptschiff: 97,30 Meter
  • Höhe der Türme: 87 Meter
Der Hauptaltar
Der Hauptaltar

Mit einem Kombiticket kannst Du alle 3 Museum auf einmal sehen.

 

   

Das weiße Gold aus Meißen

Porzellan ist eine Feinkeramik, die eine feine und feste, weiße Oberfläche besitzt. Zuerst nur in China verbreitet, fand es durch Reiseberichte Marco Polos ab dem 14. Jahrhundert auch in Europa schnell Liebhaber. Lange Zeit kam die Feinkeramik „Porzellan“ ausschließlich aus China. Darum wurde das Gut in England auch gleich als „China“ bezeichnet. Über die Seidenstraße gelangte das kostbare Gut nach Europa und ab dem 17. Jahrhundert auch auf dem Seeweg über Holland ins europäische Kernland.

Alle Versuche dem Geheimnis der Herstellung Habhaft zu werden schlugen jedoch fehl. Erst im Jahr 1709 vermeldeten Johannes Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in der Jungfernbastei (Festung Dresden), die Herstellung durchführen zu können. Als ersten Produktionsstandort wählte man zwischen 1710 und 1863 die Albrechtsburg Meißen. Seit 1722 zieren zwei gekreuzte Schwerter die berühmte Porzellan-Marke „Meissen“. Die Manufaktur liegt nur wenige Gehminuten südwestlich der Altstadt entfernt. Freunde des „weißen Goldes“ kommen im dortigen Museum voll auf ihre Kosten.

Meissner
Meissner

Hier findest du die Albrechtsburg auf der Karte:

   

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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