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Wo die Elbe endet und das Meer beginnt – ein Besuch an der Kugelbake Ein persönlicher Blick auf Cuxhavens Wahrzeichen am Ende der Elbe.

Wenn man an einem klaren, windigen Tag am Strand von Cuxhaven steht und den Blick nach Norden schweifen lässt, stößt man unweigerlich auf ein seltsames hölzernes Gebilde, das still und unbeweglich in die Nordseeluft ragt: die Kugelbake. Für viele ist sie nur ein Fotomotiv. Für mich war sie mehr – ein Ort, an dem sich Natur, Geschichte und ein Gefühl von Weite treffen.

Das letzte Stück Elbe

Ich stand dort und sah den riesigen Frachtern nach, die sich langsam durch die Elbmündung schoben. Es war ein merkwürdiger Gedanke: Hier endet einer der mächtigsten Flüsse Deutschlands. Über 1.000 Kilometer hat die Elbe hinter sich, von Tschechien bis hierher. Und dann, genau bei der Kugelbake, verliert sie sich in die Weite der Nordsee.

   

Ein kleiner Stein mit einer Plakette erinnert daran: Elbe-Kilometer 727,73. Für Radfahrer auf dem Elberadweg ist das Ziel erreicht – und man spürt es auch. Es ist wie das Ausatmen am Ende einer langen Reise.

Die Kugelbake: Wächterin am Übergang

Die Kugelbake selbst wirkt fast ein wenig aus der Zeit gefallen. Kein Metall, keine moderne Technik – nur Holz, schwarz geteert, fast 30 Meter hoch. Früher diente sie als Seezeichen für Schiffe, um den Eingang zur Elbe zu markieren. Heute ist sie außer Dienst, aber immer noch präsent. Irgendwie majestätisch, obwohl sie kein einziges Geräusch macht.

   

Ich mochte diesen Kontrast: das ewige Rauschen des Meeres, das Pfeifen des Windes – und diese stille, dunkle Struktur, die einfach da ist.

Geschichte zum Anfassen

Gleich hinter der Kugelbake liegt das Fort Kugelbake, ein alter Militärbau, der einst die Elbmündung sichern sollte. Inzwischen ist es ein Museum, aber man spürt dort noch immer die schwere Vergangenheit. Kanonen, dicke Mauern, enge Gänge – eine ganz andere Welt. Aber auch ein Ort zum Nachdenken über das, was hier einmal war.

Fort Kugelbarke
Fort Kugelbarke

Ein Ort, der bleibt

Was mich am meisten bewegt hat, war das Gefühl, dass dieser Ort nicht laut sein muss, um bedeutend zu sein. Die Kugelbake spricht nicht – aber sie erzählt. Von Seefahrt und Sturmfluten. Von Orientierung und Abschied. Und vom ständigen Wandel – denn wo der Fluss endet, beginnt das Meer.

Ich komme sicher wieder. Vielleicht bei Sonnenaufgang. Oder wenn Sturm aufzieht. Denn die Kugelbake ist für mich ein Symbol geworden: für Standhaftigkeit, für Abschied – und für Neuanfang.

Hier findest du die Kugelbarke Cuxhaven auf der Karte

   

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Chris

Hallo ich bin Chris, Hobbyfotograf und Tourismus-Blogger aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Folge mir auf Google Maps oder hier:
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