Nebenflüsse der Elbe

Dove Elbe – So sieht Hamburgs fruchtbarer Osten aus Der ehemalige Elbarm durch die Hamburger Vierlande

Die Dove-Elbe ist ein rechtsseitiger Nebenfluss der Elbe in den östlichen Hamburger Vierlanden. Der ehemalige Elbarm und Elbezufluss wird hauptsächlich vom Fluss Bille gespeist, der aus Schleswig-Holstein nach Süden fließt. Der Fluss ist bei Anglern und Freizeitsportlern beliebt. So hält er auf seinen 15 Kilometer über 15 Fischarten bereit. Neben einer Regattastrecke gibt es auch mehrere Anlegestellen für Sportboote.

„Der Lubecker vndt Hamburger VierLander“

Das niederdeutsche Wort „dov“ bedeutet so viel wie „taub“. Ehemals handelte es sich bei der Dove-Elbe um einen Seitenarm der Elbe. Doch dieser Arm wurde im Jahr 1438 durch den Bau des Altengammer Deich getrennt und war in der folge „taub“, also trocken. Durch die Trennung erhoffte man sich mehr Wasser in der Elbe und eine bessere Schiffbarkeit. Auf der folgenden Hamburg Karte von 1650 sind rechts die Vierlande am Elblauf eingezeichnet. Gut zu sehen sind die beiden ehemaligen Arme der Elbe, die Dove-Elbe sowie darunter die Gose-Elbe.

   

Hamburg – Stadt an der Elbe, mit der Dove Elbe im Osten

Karte von Hamburg um 1650
Karte von Hamburg um 1650

Die Dove Elbe startet direkt hinter dem Elbe Hauptdeich.

Gleich hinter dem Altengammer Elbdeich und dem Elbe Hauptdeich beginnt die Reise der Dove-Elbe. Gespeist aus vielen Gräben die die Vierlande entwässern, wird aus dem Rinnsal schnell ein kleiner Fluss. Malerisch schlängelt die Dove sich zwischen dem Altengammer und dem Neuengammer Hausdeich. Vorbei an Reetdach- und Fachwerkhäuser sowie herrlichen Gebäuden aus der 19. Jahrhundert. Überall blüht und grünt es. Die Gegend ist sehr fruchtbar und so entstanden schon vor langer Zeit Obst- und Gemüsebaubetriebe. Aber auch Erdöl wird hier seit 1937 gefördert.

Die Dove-Elbe ist ein ehemaliger Arm des Fluss Elbe

Das Konzentrationslager Altengamme

Konzentrationslager Altengamme
Konzentrationslager Altengamme

Kurz vor dem Ort Curslack führt der künstliche Stichkanal nach Süden ab. Am Ende dieses Hafenbecken befindet sich das Konzentrationslager Altengamme. Unter Leitung des SS‑Unternehmen Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DESt) mussten die bis zu 100.000 Häftlinge hier Klinkersteine herstellen. Doch vorher ließ man die Insassen den Kanal ausheben und die Dove schiffbar machen, um die Steine per Schiff transportieren zu können. So wurde der Fluss auf sechs Kilometern auf 28 Meter verbreitert als auch auf zwei Meter vertieft. Die meiste Arbeit wurde ohne Maschinen verrichtet. Im Jahr 1945 übernahmen britische Streitkräften das Lager. 50.000 Menschen ließen in den Vierlanden zwischen 1938 und 1945 ihr Leben.

   

Die Bille aus Bergedorf stößt hinzu

Krapphofschleuse Bille Mündung
Krapphofschleuse Bille Mündung

Hinter dem schönen Ort Curslack mündet die Bille als Schleusengraben in die Dove-Elbe. Zugleich ist sie dessen größter Zufluss. Von Norden aus Schleswig-Holstein und Bergedorf kommend, stößt der Fluss an der Krapphofschleuse auf den Hauptstrom. Sportboote können die Schleuse von 1929 sogar selber bedienen. Folglich ist die Dove-Elbe bereits zu einem stattlichen Fluss angewachsen. Im Sommer befahren reichlich Kanus und Kajaks den Strom.

Auch die Gose-Elbe gesellt sich dazu

Buchtipp: Kulturlandschaft Elbe
Buchtipp: Kulturlandschaft Elbe

Von Süden her mündet beim Reitdeich die Gose-Elbe in die Dove-Elbe. Dabei handelt es sich um den zweiten, historisch abgeschnittenen Elb-Nebenarm. Gemeinsam entwässern die beiden Ströme auf rund 506 Quadratkilometer die Vierlande. Gleich daneben befindet sich das Feucht- und Naturschutzgebiet „Die Reit“. Direkt nach dem Schutzgebiet, speist der Fluss den „Wasserpark Dove-Elbe“, ein Freizeitrevier mit vielfältigen Sport-Angeboten.

Daneben befindet sich auch die Regattastrecke Hamburg-Allermöhe für Ruderer des Alsterclub. Aber auch der Tatenberger Yacht Club als auch der Hamburger Yacht-Club sind hier ansässig. Die Ruderstrecke entspricht den Anforderungen des Weltruderverbandes FISA und ist Austragungsort für jährliche Regatten. Der nördlich der Rennstrecke gelegene Eichbaumsee bietet Schwimmern am Badeplatz Nord sogar einen richtigen Sandstrand.

Kurz vor der Mündung in die Elbe liegt die Tatenberger Schleuse

Vor der Vereinigung mit der Elbe, muss die Dove-Elbe noch die Tatenberger Schleuse passieren. Die Anlage wurde 1949 errichtet, um den Fluss von den Gezeiten der Elbe unabhängig zu machen. Der Tidenhub auf der Elbseite kann hier schließlich bis zu zwei Meter betragen. Kurz vor der Autobahnbrücke der A1 mündet der Elbezufluss in Hamburg final nach nur 18 Kilometer in die Norderelbe.

Hier findest du die Dove Elbe auf der Karte:

Alle größeren Städte am Lauf der Elbe habe ich auf dieser Seite zusammengefasst.

   

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Christoph Janß

Hallo ich bin Chris, Hobbyfotograf und Tourismus-Blogger aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Folge mir auf Google Maps oder hier:
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